Fachrichtung: Gestaltung und Bautenschutz
Der Beruf des Malers und Lackierers ist ein klassischer Handwerksberuf. Die Arbeitsgebiete reichen von Fassaden- und Innenraumgestaltung über Wärmedämmverbundsysteme und Betoninstandsetzungsarbeiten zu Holz- und Korrosionsschutz.
Daneben führt der Maler und Lackierer noch zahlreiche Spezialaufgaben wie Restaurierung historischer Gebäude sowie Schrift- und Werbegestaltung aus.
Die Ausbildung zum Maler und Lackierer erfolgt innerhalb des Dualen Systems. Neben dem Ausbildungsbetrieb vermitteln die Berufsschule und die überbetrieblichen Lehrgänge die Fertigkeiten des Berufs.
Seit Jahren ist die Abteilung Maler/in und Lackierer/in am BKB etabliert.
Es sind jährlich ca. 20 Auszubildende, die von den über 120 Ausbildungsbetrieben, der Kreishandwerkerschaft und der Gesellschaft für berufliche Bildung in Ahlen im Rahmen der dualen Ausbildung am BKB ausgebildet werden. Zur Zeit werden am Berufskolleg Beckum fünf Klassen im Maler und Lackiererhandwerk unterrichtet. Die Schülerzahlen im klassischen dualen System sind leicht rückläufig. Hieraus ergibt sich eine schwieriger werdende Ausbildungssituation, die zunehmend in Lehrgängen statt bei realen Kundenaufträgen erfolgt.
Bildungsvoraussetzungen:
Es ist keine bestimmte Schulbildung als Zugangsvoraussetzung vorgeschrieben, so dass Abiturienten neben Schülern ohne Abschluss in den Klassen unterrichtet werden.
Sonstige Voraussetzungen:
Technisches Verständnis, sicheres Farbempfinden, geistige Beweglichkeit zur Erfassung rasch wechselnder Arbeitssituationen, körperliche Geschicklichkeit bei Arbeiten im Freien, auf Leitern und Gerüsten sind Bedingung.
Neigungen zu Allergien, Farbblindheit und Gleichgewichtsstörungen schließen eine Ausbildung in diesem Bereich aus.
Die Ausbildung erfolgt in Stufen. Die erste Stufe vermittelt sozusagen als Basis die Kenntnisse, die für eine vielseitige berufliche Tätigkeit im gesamten Berufsfeld wichtig sind.
Im zweiten Ausbildungsjahr, der ersten Fachstufe, erfolgt eine erste Differenzierung in die Ausbildungsberufe des Maler und Lackierers. Die erste Fachstufe endet mit der Zwischenprüfung.
Berufsabschluss nach 2-jähriger Ausbildung
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zu einer Ausbildung zum Bau- und Metallmaler. Hierbei handelt es sich um eine Qualifizierung zur Fachkraft unterhalb des Gesellen. Diese Ausbildung schließt nach zwei Jahren mit einer Abschlussprüfung ab.
Berufsabschluss nach 3 -jähriger Ausbildung
Die Ausbildung endet mit der Gesellenprüfung zum Maler und Lackierer mit der Fachrichtung Gestaltung und Bautenschutz.
Die Inhalte und der Unterrichtsanbau orientiert sich an den betriebsüblichen Auftragstypen, so dass der Kundenauftrag immer im Mittelpunkt der Ausbildung steht, um den immer höher werdenden Anforderung an Qualität und Service bei der Handwerkerleistung gerecht zu werden.
Folgende Fertigkeiten und Kenntnissen sind als Mindestanforderungen zu betrachten:
Die Organisation dieser Inhalte erfolgt in Form von zwölf Lernfelder, nach denen sich die einzelnen Kundenaufträge richten.
Die Lernsituationen stellen den konkreten handwerklichen Kundenauftrag in den Mittelpunkt der Ausbildung. Neben den Privatkunden, bei denen es um die Kundenberatung, und die individuelle Auftragsbearbeitung geht, z. B. . Erstbeschichtung einer Wendeltreppe aus Ahorn, setzen Lernsituationen mit Kundenaufträgen aus dem öffentlichen Bereich, Betonsanierung am BKB Schwerpunkte bei der Dokumentation wie: Objektbeschreibung, Aufmass, und Protokoll der Untergrundprüfung. Darüber hinaus ist die farbige Gestaltung verschiedener Untergründe ein zentrales Thema jeder Lernsituation.
Diese kundennahe Gestaltung der Lernsituationen bringt eine vielfältige Zusammenarbeit mit den Herstellerfirmen der Materialien des Malerhandwerks mit sich.
Besonders zu nennen sind hier: NMC-Dekorationsleisten, sto - Farbe, Wärmedämmsysteme, Ardex - Spachtelmassen, Alligator. Daneben ist besonders der Unterricht vor Ort, z. B. in Soest, Münster und Osnabrück wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Hier werden Probleme am konkreten Objekt besprochen und besonders Stilkundeelemente plastisch vor Augen geführt. Selbstverständlich ist seit Jahren die Zusammenarbeit mit den Ausbildungsfirmen, den gemeinnützigen 'Trägern der Ausbildung, der Innung und der Kreishandwerkerschaft.
Aufgrund der leicht rückläufigen Zahlen arbeiten wir zur Zeit zusammen mit der Innung und der Kreishandwerkerschaft Warendorf an der Stärkung der dualen Ausbildung zum Maler/-in und Lackierer/-in, um gemeinsam dem angekündigten Facharbeitermangel vorzubeugen.
Darüber hinaus ist die Evaluation der Unterrichtsarbeit in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsfirmen, der Innung und dem Leiter der überbetrieblichen Lehrgänge Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit im Bildungsgang Maler und Lackierer.